Ratgeber

Verletze Tiere, Jungvögel & Co.

Oft wollen wir helfen und sorgen dadurch eher für Stress bei den betroffenen Tieren oder verhindern, dass sich die Elterntiere ihrem Nachwuchs nähern, daher zunächst bitte Abstand halten. In manchen Fällen kann ein Eingreifen erforderlich sein. Hierzu vermitteln wir gerne Ansprechpartner:innen. Wir selbst können leider keine Tiere zur Pflege aufnehmen.

Wer einen verletzten Greifvogel oder eine Eule findet, kann sich an den NABU Dortmund wenden, der eine Vogelpflegestation in Dortmund-Dorstfeld betreibt.

GreifvÖgel

Der NABU Dortmund e.V. betreibt die nächstgelegene Vogelpflegestation für Greifvögel und Eulen.

Fledermäuse

Hier vermitteln wir gerne Kontakt zu ehrenamtlichen Helfer:innen

Jungvögel

Zunächst unbedingt Abstand halten und warten, ob die Eltern das Tier finden

Igel

Damit sich Igel dauerhaft in Ihrem Garten niederlassen, benötigen sie ausreichend Versteckmöglichkeiten. Besonders geeignet sind Laub- und Reisighaufen sowie dichte Hecken und Gebüsche. Unter diesen können sie sich tagsüber zurückziehen und sie dienen ihnen im Winter als Unterschlupf für den Winterschlaf. Wenn Sie bereit sind, einige “unordentliche” Ecken in Ihrem Garten zuzulassen, schaffen Sie wertvollen Lebensraum für Igel und tun ihnen damit etwas Gutes.

Obwohl das Stachelkleid des Igels ihn vor vielen natürlichen Fressfeinden schützt, bleibt der Straßenverkehr seine größte Bedrohung. Jährlich fallen viele Igel dem Verkehr zum Opfer, da ihre Stacheln sie nicht vor herannahenden Autos schützen können. Ein weiteres zunehmendes Problem sind Mähroboter, die Igel schwer verletzen können. Diese Geräte sollten während der Dämmerung, wenn Igel am aktivsten sind, nicht betrieben werden.

Für weitere Tipps zur Gestaltung eines igelfreundlichen Gartens sowie Informationen darüber, wie man einen hilfsbedürftigen Igel erkennt und ihm richtig hilft, ist der Igelschutz Dortmund eine gute Anlaufstelle.

Jungvögel

Im Frühling und Sommer kommt es häufig vor, dass man auf Jungvögel trifft, die scheinbar verlassen auf dem Boden sitzen. Oft ist der erste Impuls, den Vogel aufzunehmen und ihn zu retten. Doch in den meisten Fällen ist das nicht nötig – und sogar schädlich für das Tier.

Viele Jungvögel verlassen ihr Nest schon bevor sie vollständig befiedert sind. Diese sogenannten Ästlinge verbringen ihre ersten Tage außerhalb des Nests am Boden oder in niedrigen Zweigen, während sie weiterhin von ihren Eltern gefüttert werden. Auch wenn sie auf den ersten Blick hilflos erscheinen, sind sie in dieser Phase völlig normal entwickelt. Die Vogeleltern sind meist in der Nähe und versorgen ihren Nachwuchs regelmäßig mit Futter.

Es ist wichtig, Jungvögel in Ruhe zu lassen, wenn sie gesund wirken und sich an einem sicheren Ort befinden. Selbst wenn Sie die Eltern nicht sehen, bedeutet das nicht, dass der Vogel verlassen ist. Die Elterntiere halten sich oft versteckt, um Fressfeinde nicht auf den Jungvogel aufmerksam zu machen.

In manchen Fällen kann es jedoch nötig sein, einzugreifen – zum Beispiel, wenn der Jungvogel verletzt ist oder sich an einem gefährlichen Ort, wie einer stark befahrenen Straße, befindet. In solchen Situationen kann der Vogel vorsichtig an einen sichereren Ort in der Nähe gebracht werden, damit seine Eltern ihn weiter versorgen können.

Die Aufzucht von Jungvögeln ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Fachwissen erfordert. Ohne die richtige Ernährung und Pflege ist die Überlebenschance für den Jungvogel gering. Deshalb sollten Jungvögel nur in absoluten Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit Expert;innen, zum Beispiel einer Wildtierauffangstation, aufgenommen werden.

Eine übersichtliche Entscheidungshilfe, ob ein gefundener Wildvogel Hilfe braucht, stellt der NABU e.V. zu Verfügung.

Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine ursprünglich aus Asien stammende Hornissenart, die seit dem Jahr 2014 auch bei uns in Deutschland vorkommt (seit 2020 erstmals in NRW gemeldet). Sie sieht unserer heimischen Europäischen Hornisse (Vespa crabro) ähnlich, lässt sich jedoch anhand einiger Merkmale sehr gut von ihr unterscheiden (Vgl. Abbildung links).

Die Asiatische Hornisse ist für den Menschen wenig gefährlich und nicht aggressiv. Stiche kommen meist nur bei unvorsichtiger Annäherung ans Nest vor.

In Europa wird Vespa velutina als Art mit stark invasivem Potenzial eingestuft. Sie gilt als Allesfresser und benötigt insbesondere zur Aufzucht ihrer Brut eiweißreiche Insektennahrung. Hierfür jagt sie Honigbienen, aber auch Wildbienen, Fliegen und Mücken. Negative Auswirkungen hat die Asiatische Hornisse daher auf heimische Wildbienen, auf die Imkerei und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die Bestäuberleistung.

Da die Art in Deutschland mittlerweile als “etabliert” gilt, sind Kommunen nicht mehr verpflichtet Vespa velutina zu bekämpfen. Lediglich im öffentlichen Bereich und bei einer Gefahr für Menschen oder Ökosysteme können die Behörden nach einer Einzelfallbewertung aktiv werden. Nester auf Privatgrundstücken können nach einer eindeutigen Bestimmung der Art auf Kosten des Eigentümers durch Fachpersonal entfernt werden. Vorsicht: Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) ist nach Bundesartenschutzverordnung besonders und streng geschützt. Die Art darf nicht gefangen, getötet oder verletzt und auch Nester dürfen nicht entfernt werden!

In jedem Fall sollte ein Fund der Asiatischen Hornisse über das Neobiota-Portal des LANUK NRW gemeldet werden: Erfassungsformular Neobiota in NRW

Verletzte Tiere

In Bearbeitung